Freitag, 8. Oktober 2010

Übungen des praktischen Lebens

Wie zeige ich dem Kind, wie es die Hände in einer Schüssel wäscht,
wie es Haare kämmt, wie es die Nase putzt, wie es die Schuhe putzt oder wie es die Zähne putzt.
Hört sich alles ganz einfach an, wir kennen es, wir können es.
Aber wie schaut es bei einem Kind aus, das gerade mal 16 Monate alt ist.
Es muss es erst lernen.
Dinge die sich ganz einfach anhören werden richtig komplex, wenn man sich der Bewegunganalyse der einzelnen Bereiche widmet.
Das Hände waschen ist sage und schreibe 3 Seiten lang geworden
Was ich auch besonders spannend finde, ist die Tatsache, dass die Dinge, die wir hier für die Altersgruppe 0-3 Jahre lernen in der Altersgruppe 3-6 Jahre auch haben. Was wiederrum bedeutet, dass wir es im Kinderhaus gar nicht mehr benötigen würden, wenn die Kinder vorher bereits die Möglichkeit hätten es zu lernen.
Leider ist in unserer schnelllebigen Gesellschaft wenig Zeit vorhanden, den Kindern die notwendige Geduld bereit zu stellen um diese Dinge schon so früh zu lernen.

Ich wünsche jedem kleinen Lebewesen auf dieser Erde, dass es die Zeit bekommt, die es braucht, um sich selbst entfalten zu können, weit weg von jeglicher Kurzlebigkeit und jeglichem Stress.

Viele Grüße aus der sonnigen Schweiz und schöne erholsame Herbstferien (für alle die welche haben) wünscht euch

Nicole

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Ordnung ist das halbe Leben

Dieser Spruch ist schon ganz schön alt.
Heute habe ich mal wieder erfahren, wie wichtig Ordnung ist, und was eine "gestörte Ordnung" doch den ganzen Tag durcheinander bringen kann.
So mal von Vorne:
Normalerweise bereite ich mir am Abend meine Thermoskanne und meinen Becher für den Tee vor, so dass man am Morgen nur noch heißes Wasser darauf gießen muss.
Gestern Abend war ich zu müde oder zu faul, wie auch immer man es bezeichnen will, ich dachte mir, das mach ich schön morgen früh.
Heute Morgen stand ich auf und nichts war an seinem Platz, zudem mussten wir noch ein Skript ausdrucken, das zudem noch formatiert werden musste.
Und schon war die Ordnung des morgenetlichen Ablaufes zerstört, wir fuhren 3 Minuten später weg, mussten viel weiter weg Parken und unser "Stammplatz" am Bahnhof war auch schon belegt.
Um zur inneren Ruhe zu finden hörte ich erst mal eine halbe Stunde Sportfreunde Stiller live in New York, das half dann ein wenig.
So begannder Tag und das alles nur, weil die Thermoskanne nicht ihren Platz hatte ;-)

Soviel zum Thema immer wiederkehrende Ordnung und die darausfolgende Sicherheit.
Wenn bei einem Erwachsenen eine nicht vorbereitete Thermoskanne den Tag so beeinflussen kann, kann man wirklich besser nachvollziehen, welche Folgen das bei Kindern haben kann, die noch nicht so kompensieren können wie wir.

Die Vorlesung heute früh handelte weiter von den Übungen des praktischen Lebens, wie trage ich einen Eimer, wie leere ich einen Eimer aus.
Weiter ging es mit dem Thema Sorge für die Person, wie ziehe ich Jacke, Hose, Socken, Shirt oder Schuhe an.
Als Darbietung zeigte uns Patricia Händewaschen am Waschbecken.

Am Mittag kam Léopold als Beobachtungkind.

So ich bereite jetzt mal meine Thermoskanne für morgen früh vor, in der Hoffnung, dass der Morgen dann besser startet ;-)

Liebe Grüße

Nicole

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Bergfest

Heute feiern wir Bergfest, wir sind an der Spitze angekommen, die eine Hälfte haben wir hinter uns, die zweite Hälfte haben wir vor uns.
Trotzt des "Feiertages" gab es heute neue Vorträge, die alle in den PC getippt werden "wollen" oder doch "müssen" naja ich würde sagen immer alles positiv sehen :-)

Heute war der Inhalt der Vorlesung die Einführung in die Übungen des praktischen Lebens, folgende Sätze haben mir in der heutigen Vorlesung am besten gefallen.

Kinder verspüren den Drang mitzuarbeiten, sie möchten so werden, wie der Erwachsene es vorlebt, das Kind passt sich an die "erwachsenen" Welt an. Wir sind die großen Vorbilder der Kinder, lassen wir sie an "unserer" Welt teilhaben, lassen wir unsere Welt zur Welt der Kinder werden.
Wir geben ihnen die Möglichkeit, all die Dinge zu tun, die wir auch tun, jedoch passend in der Größe für das "kleine Kind" Wir haben einen 10 Liter Eimer zum Wischen des Bodens, und das Kind hat einen Eimer, der 0,5 Liter fasst, aber es kann uns nach tun, mit Freude.

Am Nachmittag Beobachteten wir wieder zwei Kinder wir hatten Besuch von Sinischa und Rosa Maria. Sinischa ist 5 Monate alt und Rosa Maria hat das stolze Alter von 6 Monaten. Ich bin immer wieder hin und weg, was so junge Wesen schon für eine Konzentration an den Tag legen.

Herzliche Grüße

Nicole

Dienstag, 5. Oktober 2010

Ein Hallo aus der Schweiz

Ein Aufschlussreicher Tag liegt hinter mir, der heutige Vortrag beinhaltete das Thema
Freiheit und Grenzen.
Freiheit kann man nur im Rahmen von Grenzen erreichen, denn nur, wenn ich weiß, wie was funktioniert, kann ich die entsprechende Freiheit in Anspruch nehmen.
Für Erwachsene wurde heute ein ganz einfaches Beispiel aufgeführt.
Ich kann und darf Auto fahren. Ich darf überall hin fahren, jedoch ist es Voraussetzung, dass ich die Verkehrsregeln kenne und mich daran halte. Halte ich mich nicht daran, folgt eine Konsequenz in Form von Geldstrafe oder Führerscheinentzug.
Nach diesem System ist auch mit den Kindern zu agieren.
Gibt man den Kindern ganz klare "Regeln" vor, kann es sich daran Orientieren, diese Orientierung gibt wieder Sicherheit, mit der Sicherheit kommt das Kind zur Freiheit.
Jedoch schafft es das Kind nicht alleine, es benötigt die Unterstützung des Erwachsenen.
Der Erwachsene zeigt dem Kind, welche Möglichkeiten es hat und zwischen diesen Möglichkeiten kann das Kind selbst entscheiden.
Wichtig ist dem Kind nur Möglichkeiten / Konsequenzen aufzuzeigen, die man genau so einhalten kann.
Dinge wie wenn du nicht mitgehst, dann bleibst du hier, hält man nicht ein, man lässt sein Kind ja nicht auf dem Spielplatz übernachten.

Am Nachmittag war wieder Beobachtung angesagt heute durften Lana und ich wieder mit den Kindern arbeiten.
Léopold kam zu uns und erkannte sofort die Materialien von gestern.
Zu Léopold kam noch Dylan, Dominic und Sinischa hinzu.
Es bringt mich immer wieder zum staunen, was so junge Kinder schon alles können und wie schnell sie Dinge durchschauen und verstehen.

Einen lieben Gruß

Nicole

Montag, 4. Oktober 2010

Bin wieder zurück

Leider gab es eine kurze Pause in meinem Blog, ich lag Freitag und Samstag krank im Bett mit der Hoffnung schnell wieder gesund zu werden.
Am Sonntag fühlte ich mich wieder fit und fuhr nach Zürich.
Es war traumhaftes Wetter und ich stieg die ca. 128 Stufen den Turm des Grossmünster hinauf - da merkte ich, dass ich doch noch nicht ganz so fit bin, mein Husten meldete sich zurück, aber für diese Aussicht, nehme ich gerne den Husten in Kauf.

Hier ein paar Fotos:





Nach dem Abstieg war mein nächstes Ziel der See - für mich als "Landei" ist es wirklich faszinierend, was sich hier am See für Menschen aufhalten unter dem Motto sehen und gesehen werden.
Hier die Eindrücke auf dem Weg zum See und vom See direkt:








Auf dem Weg zum Hauptbahnhof konnte ich einen tollen Schaufensterbummel machen mal sehen, was ich mir noch leiste, eine Handtasche von Prada für ca. 3.000 CHF oder doch nur eine Geldbörse von Prada für ca. 1.000 CHF  ;-)

Auf dem Weg zur Ferienwohnung konnte ich noch ein paar tolle Bilder einfangen:






Ach die Berge sind doch was tolles, auch wenn sie noch ein ganzes Stück weit weg sind.

Im heutigen Vortrag ging es um die Psychomotorische Zeitleiste, was, warum, wo steht.
Am Nachmittag hatten wir unsere erste Observation mit Léopold hierbei durfte Lana und ich die Dauerbeschäftigung von ihm übernhemen, mit unseren ganzen tollen Materialien, die es für diese Altergruppe gibt. Man kommt ich schon etwas komisch vor wenn 18 Mitstudenten im Halbkreis um die "vorbereitete Umgebung" sitzen, in der wir mit dem kleinen Léopold "arbeiten" und für 2,5 Stunden alles Aufschreiben.

Viele Grüße aus der sonnigen Schweiz

Nicole

Mittwoch, 29. September 2010

Sprache

Der heutige Tag wurde voll und ganz der Sprache gewidmet.
Ich weiß gar nicht, wie ich meine Begeisterung in den Blog schreiben soll.
Sprache ist ein wirklich wichtiges Thema und noch wichtiger ist die Art und Weise wie wir als Erwachsene in Zusammenarbeit mit dem Kind mit Sprache umgehen.
Man muss sich wirklich bewusst macht, dass das Kind bereits im Mutterleib zu hören beginnt und wenn das Kind auf der Welt ist, in der Zeit vom 08.-10 Monat das aktive Sprachverständnis einsetzt.

Das wichtigste ist, dem Kind die Zeit zu geben, Sprache zu hören und die Möglichkeit zu haben selbst zu sprechen, mit dem Gefühl, es hört mir jemand zu und die Person findet gut, was ich erzähle.

Nach der Schule traf ich mich mit einem Freund, der jetzt in Zürich wohnt und arbeitet, ich konnte für einen Nachmittag den Flair von Zürich genießen - es ist wirklich schön hier.
Dann durfte ich mir noch seinen Arbeitsplatz von außen anschauen und die Aussicht über Zürich genießen. Wenn ich Glück habe bekomme ich im Laufe der nächsten 3 Wochen noch eine Hotelführung, dies muss allerdings erst angemeldet werden.
Wenn es jemanden interessiert, unter der Website www.thedoldergrand.com kann man einen kleinen virtuellen Rundgang durch das Hotel machen - es ist der absolute Wahnsinn.

Morgen Nachmittag gehen wir in Zürich auf die Kreativmesse um zu schauen, ob wir Dinge für unsere Materialherstellung finden.

Viele Grüße aus der herbstlichen, noch mit Sonne verbundenen Schweiz.

Nicole

Dienstag, 28. September 2010

Maße der Möbel

Die heutigen Aufschriebe beihalten die Maße der Möbel.
Welche Höhe, Tiefe und Breite hat der Stuhl, der Tisch, der Hocker, das Regal oder auch die Bank.
Was inhaltlich zwar einfach ist, leider nahm die Formatierung viel Zeit in Anspruch.

Ein weiteres Thema war der stereognostische Sinn.
Spannend ist hierbei díe Definition, der Ursprung des Wortes ist griechisch,
stereo steht für hart, solide, fest (meistens bringt man das Wort Stereo mit einer Musikanlage in Verbindung) und gnosis steht für Wissen.
Was die Erklärung für den Stereognostischen Sinn gibt, wir berühren einen Gegenstand, wir fühlen ihn und durch unser Wissen, erkennen wir, was es ist.

Am Nachmittag war unser Thema die Sprache. Hier war Thema die Körperfunktonen, die zum Spracherwerb dienen, die Analyse und die Synthese von Sprache, das gesellschaftliche Einverständnis bezüglich der Sprache, die Grammatik und der Syntax und welche kulturellen Einflüsse auf die Sprache wirken.

Jetzt wird mal Feierabend gemacht.

Noch trockene Grüße nach Bayern und Hessen

Nicole