Montag, 9. Mai 2011

Kinder Neuropsychiatrie

Viele spannende Themen in der Kinder Neuropsychiatrie haben wir in den letzten Tagen studiert.

Ein Punkt ist die Rolle des Vaters, die sich in der heutigen Zeit doch schon sehr geändert hat.
Früher war es ganz klar geregelt, der Vater ist der Versorger der Familie, er geht frühs aus dem Haus und kommt am Abend von der Arbeit zurück.
Mit dem Kind hat er erst wirklich Kontakt, wenn es 6 oder 7 Jahre alt ist.

In den letzten 30 Jahren haben Psychologen die Wichtigkeit des Vaters für das Kind herausgefunden.
Früher dachte man, dass das Kind als leeres Gefäß geboren wird, und nichts kann. Doch der sensitive Reichtum zeigt, was das Kind bereits alles aufnimmt.
Das Kind hört schon ganz früh während der Schwangerschaft, somit hört es auch die Stimme des Vaters.
Die Anwesenheit des Vaters macht die Familie erst wirklich möglich.
Alfred Tomatis sagte folgendes:

"Für das Kind ist die Mutter die Erde, die Erde die das Kind akzeptiert und ernährt, aber der Vater ist die Sonne, die es erblühen lässt. Der Vater ist unentbehrlich für die Evolution in gleicher Weise wie die Mutter, aber auf eine unterschiedliche Art und Weise. Der Vater muss sich seiner Wertigkeit in der Familie bewusst sein und muss am Erziehungsauftrag teilnehmen."


Ein anderer Punkt in der Kinder Neuropsychiatrie ist die Bindung und die Trennung.

Die Meisten denken bei Bindung an etwas positives und bei Trennung an etwas negatives.
Im Sinne Montessoris, gehen wir davon aus, dass beide Begriffe positiv belegt sind.
Wenn Trennung und Bindung positiv belegt sind und ineinander übergehen, führt es zur Unabhängigkeit, es kann dann in größerem Maße am Leben teilnehmen.

Ein Grundegedanke und Ziel ist die Unabhängigkeit und die Freiheit des Kindes, was nicht mit dem Alleinlassen gemeint ist. Unabhängigkeit meint aktive Teilnahme und Zusammenarbeit.

Alles beginnt mit einer Trennung, die Eizelle und die Spermien trennen sich, um sich anschließend zu binden. Der nächste Punkt der ist die ZellTEILUNG, die sich dann als Zellhaufen an den Uterus anbindet. Die nächste Trennung findet mit der Geburt statt.
Danach bindet sich das Kind an die Mutterbrust und mit dem Abstillen findet die nächste Trennung statt. Diese Bindung und Trennung erlebet und gestaltet man mit.
Eine schlecht geführte Trennung kann Auswirkungen auf das Kind haben.
Fällt es der Mutter zum Beispiel schwer, das Abstillen aktiv und positiv zu begleiten und verpasst man den Punkt der sensitiven Phase beim Kind für feste Nahrung, wird das Kind eine Abhängigkeit entwickeln, was sich in einer langen Nutzung von Schnuller zeigen kann. Es löst beim Kind immer wieder eine Stresssituation aus, da es sich gewöhnt hat, somit abhängig ist.

Bei der Trennung sollte man nicht davon ausgehen, dass man etwas verliert, sondern dass man Raum für etwas neues gibt!

Das ganze Leben besteht aus Bindung und Trennung z.B. als nächstes vom Elternhaus in die Infant Community, von der Infant Communiy in das Kinderhaus, vom Kinderhaus in die Schule, von der Schule in die Arbeitswelt oder in die Universität, von der Arbeit in die Rente und zum Schluss steht der Tod.

Würde das Leben nicht aus Bindung und Trennung bestehen, wäre niemand da, wo er jetzt ist!